Veranstaltung
Titel
Widerstand Scheidungskinder
Wann
13.03.2019 - 14.03.2019
Ganztägig
Wo
Münchner Aids-Hilfe
Kategorie(n)
Fortbildungen
Beschreibung
Scheidungskinder, die den Kontakt zum abwesenden Elternteil ablehnen
Empirische Forschung, Diagnostische Unterscheidungen und Schwerpunkte der Interventionen
In der Vergangenheit ist der Widerstand von Kindern, den abwesenden Elternteil zu besuchen, in den prominenten Scheidungsstudien relativ selten untersucht worden. Lange Zeit haben deshalb keine bzw. nur wenige diagnostische Differenzierungen zur Verfügung gestanden, um angemessene Interventionen vorschlagen und einleiten zu können. Zu oft werden Kinder, die die Besuche beim abwesenden Elternteil ablehnen, als „entfremdete Kinder“ betrachtet und auch so – nämlich falsch – behandelt. Zu oft geraten Eltern, die den Wert einer Umgangsregelung in Frage stellen, in den Verdacht, „entfremdende Eltern“ zu sein.
Im Seminar werden jene familiären Konfliktlagen zum Thema gemacht, in denen Scheidungskinder Widerstand gegen den Umgang mit dem abwesenden Elternteil an den Tag legen bzw. diesen Umgang aktiv ablehnen. Für das Verständnis des symptomatischen Verhaltens können normale und pathologische Faktoren sowie entwicklungspsychologische, familiendynamische und scheidungsspezifische Erklärungen herangezogen werden. Schwerpunkte des Seminars werden die (diagnostische) Unterscheidung der einschlägigen familiären Konfliktlagen und ein Überblick über bewährte Interventionen bei Kindern und Eltern sein. Ausgewählte, für die Praxis relevante Forschung wird zitiert. Auf notwendige kontextuelle Voraussetzungen, die im System sozialer Kontrolle (Ämter, Behörden und Gerichte) getroffen werden müssen, um ein erfolgversprechendes psychosoziales Konfliktmanagement zu ermöglichen, wird ebenfalls eingegangen.
Ausführliche schriftliche Seminar-Unterlagen werden zur Verfügung gestellt.
Ausgewählte Inhalte
Bindungsverhalten; Trennungsängste; Transferbedingungen; Loyalitätskonflikte; Unterscheidung von Präferenz; Bündnis; realistischer Distanzierung; Parentifizierung und Entfremdung; Schwerpunkte der Intervention (für die verschiedenen Konfliktlagen) bei Kindern und Eltern; behördliche und familien¬gerichtliche Voraussetzungen für psychosoziale Interventionen; praxisrelevante Forschung.
Methoden
Power-Point-Input; Demonstration/Illustration; Übungen; (Fall-)Diskussion.
Ort
München, Tagungszentrum Münchner Aidshilfe
Termin:
Mittwoch, 13. März bis Donnerstag, 14. März 2019
Als Inhouse-Verstaltung fragen Sie bitte im IMS-Büro nach.
Seminarzeiten
1. Seminartag von 12.30 bis 16.30 Uhr
2. Seminartag von 09.00 bis 16.30 Uhr
Umfang
10 Zeitstunden
Zielgruppe
Familien- und Erziehungsberater/innen, Familien-Mediator(inn)en, Sozialarbeiter/innen, Kinder- und Jugendlichen-Therapeut(inn)en, Umgangsbegleiter/innen, Verfahrenspfleger/innen, Umgangspfleger/innen, psychologische Sachverständige (Gutachter/innen), Rechtsanwält(inn)e(n), Familienrichter/innen.
Kosten
290 €
Der Kurs wird von Dipl.-Psych. Hanspeter Bernhardt geleitet.
Für Anmeldung und Information: hier.
Veranstaltungsort
Münchner Aids-Hilfe
Lindwurmstr. 71
80337 München
Deutschland